Die Stilistik, ein Teilgebiet der angewandten Linguistik, befasst sich mit der Untersuchung und Interpretation von Texten aller Art und/oder gesprochener Sprache im Hinblick auf ihren sprachlichen und klanglichen Stil, wobei unter Stil die besondere Art der Sprache zu verstehen ist, die von verschiedenen Personen und/oder in verschiedenen Situationen oder Umfeldern verwendet wird. So kann beispielsweise die Umgangssprache oder Alltagssprache unter Freunden verwendet werden, während die formellere Sprache in Bezug auf Grammatik, Aussprache oder Akzent und Lexikon oder Wortwahl häufig in Bewerbungsschreiben, Lebensläufen und bei Vorstellungsgesprächen verwendet wird.
Als Disziplin verbindet die Stilistik die Literaturkritik mit der Linguistik. Sie ist kein eigenständiger Bereich und kann sowohl für das Verständnis von Literatur und Journalismus als auch für die Linguistik herangezogen werden. Die Quellen, die in der Stilistik untersucht werden, reichen von kanonischen Werken bis hin zu populären Texten, von Werbetexten bis hin zu Nachrichten, Sachbüchern und Populärkultur sowie zu politischen und religiösen Diskursen. Wie neuere Arbeiten in der kritischen Stilistik, der multimodalen Stilistik und der mediatisierten Stilistik deutlich gemacht haben, können nichtliterarische Texte für Stilisten ebenso interessant sein wie literarische. Mit anderen Worten: Literarizität wird hier als ein Punkt auf einer Linie und nicht als ein absolutes Merkmal verstanden.
Die Stilistik als konzeptionelle Disziplin kann versuchen, Prinzipien aufzustellen, die in der Lage sind, bestimmte Entscheidungen zu erklären, die Individuen und soziale Gruppen in ihrem Sprachgebrauch treffen, wie z. B. bei der literarischen Produktion und Rezeption von Gattungen, der Erforschung der Volkskunst, der Untersuchung gesprochener Dialekte und Register, und kann auf Bereiche wie die Diskursanalyse und die Literaturkritik angewandt werden.
Die einfache Sprache weist verschiedene Merkmale auf. Gemeinsame stilistische Merkmale (Stilmittel) sind die Verwendung von Dialogen, regionalen Akzenten und individuellen Idiomen (oder Idiolekten). Zu den stilistischen Merkmalen gehören auch die vorherrschende Satzlänge und die Verwendung von Sprachregistern.
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