Evaluation (Verb: evaluieren) ist die Sammlung, Interpretation und Präsentation von Informationen, um den Wert eines Ergebnisses oder Prozesses zu bestimmen. Dies kann die Beurteilung der Ergebnisse von Einzelpersonen oder Unternehmen sowie von alternativen Lösungen beinhalten. Der Begriff Bewertung hat auch die Bedeutung, die Wichtigkeit und Bedeutung einer Angelegenheit abzuschätzen.
Sie kann eine Organisation, ein Programm, einen Entwurf, ein Projekt oder eine andere Maßnahme oder Initiative dabei unterstützen, ein Ziel, ein realisierbares Konzept/einen realisierbaren Vorschlag oder eine Alternative zu bewerten, um die Entscheidungsfindung zu erleichtern, oder um den Grad der Verwirklichung oder den Wert in Bezug auf das Ziel und die Ziele sowie die Ergebnisse einer solchen abgeschlossenen Maßnahme zu ermitteln.
Der zentrale Zweck der Evaluierung besteht darin, neben der Gewinnung von Erkenntnissen über frühere oder bestehende Initiativen, eine Reflexion zu ermöglichen und bei der Ermittlung künftiger Veränderungen behilflich zu sein. Die Evaluierung wird häufig zur Charakterisierung und Bewertung von Themen verwendet, die in einem breiten Spektrum menschlicher Unternehmungen von Interesse sind, darunter Kunst, Strafjustiz, Stiftungen, gemeinnützige Organisationen, Regierung, Gesundheitswesen und andere menschliche Dienstleistungen. Sie ist langfristig angelegt und wird am Ende eines bestimmten Zeitraums durchgeführt.
Inhalt
Definition
Evaluation ist die strukturierte Interpretation und Bedeutungsgebung der vorhergesagten oder tatsächlichen Auswirkungen von Vorschlägen oder Ergebnissen. Sie befasst sich mit den ursprünglichen Zielen und mit dem, was entweder vorhergesagt oder erreicht wurde und wie es erreicht wurde. Die Evaluierung kann also formativ sein, d. h. sie findet während der Entwicklung eines Konzepts, eines Vorschlags, eines Projekts oder einer Organisation statt, mit der Absicht, den Wert oder die Wirksamkeit des Vorschlags, des Projekts oder der Organisation zu verbessern. Sie kann auch summativ sein, d. h. zu einem späteren Zeitpunkt oder unter bestimmten Umständen Lehren aus einer abgeschlossenen Maßnahme, einem Projekt oder einer Organisation ziehen.
Evaluation ist von Natur aus ein theoretisch fundierter Ansatz (ob nun explizit oder nicht), und folglich ist jede bestimmte Definition von Evaluation auf ihren Kontext zugeschnitten - die Theorie, die Bedürfnisse, den Zweck und die Methodik des Evaluationsprozesses selbst. Dies vorausgeschickt, ist Evaluation definiert worden als:
- Eine systematische, rigorose und sorgfältige Anwendung wissenschaftlicher Methoden zur Bewertung der Konzeption, Umsetzung, Verbesserung oder der Ergebnisse eines Programms. Es handelt sich dabei um einen ressourcenintensiven Prozess, der häufig Ressourcen wie Bewertungsfachwissen, Arbeit, Zeit und ein beträchtliches Budget erfordert.
- Die kritische, möglichst objektive Bewertung des Grades, in dem eine Dienstleistung oder ihre Bestandteile die erklärten Ziele erfüllen. Der Schwerpunkt dieser Definition liegt auf der Erlangung objektiven Wissens und der wissenschaftlichen oder quantitativen Messung vorgegebener und externer Konzepte.
- Eine Studie, die einer bestimmten Zielgruppe helfen soll, den Wert eines Objekts zu beurteilen. Bei dieser Definition liegt der Schwerpunkt auf Fakten sowie auf wertgeladenen Urteilen über die Ergebnisse und den Wert des Programms.
Synonyme
Synonyme im engeren Sinne sind: Beurteilung · Bewertung · Einschätzung · Einstufung · Evaluierung · Überprüfung · Assessment (engl.) · Taxierung (abwertend) · Musterung (militärisch);
und Synonyme im weiteren Sinne sind: Auswertung · Erhebung · Studie · Untersuchung
Etymologie
Wortherkunft: Evaluation oder Evaluierung, aus lateinisch valere „stark, wert sein“, bedeutet sach- und fachgerechte Untersuchung und Bewertung.
Das Verb evaluieren bedeutet ‘(den Geld-, Kurs)wert bestimmen, bewerten, beurteilen’, entlehnt (18. Jh.) aus dem gleichbedeutenden frz. "évaluer", einer Ableitung von frz. "value" ‘Wert’, zu frz. "valoir" ‘wert sein’, lat. "valēre" ‘stark sein, vermögen, geeignet, imstande, wert sein’.
Das Wort "Evaluation" (Bewertung, Auswertung) wurde zuerst im 19. Jahrhundert im Französischen verwendet, mit Beginn des 20. Jahrhunderts auch im Englischen. In Deutschland wurde das englische Wort Evaluation Ende der 1960er Jahre aus der amerikanischen Tradition übernommen. Die Wortbedeutung „Bewertung“ wurde dabei zunächst verengt auf die Bewertung insbesondere der Arbeit von Bildungsinstitutionen (die Curriculum-Entwicklung seit den 1930er-Jahren). Inzwischen wird, auch in anderen sozialen Handlungsbereichen in Deutschland „evaluiert“.
Typen
In Übereinstimmung mit der Natur der Evaluation als eine Aktivität, die auf alle Komponenten des didaktischen Prozesses projiziert wird, werden anfängliche oder diagnostische Entscheidungen, wie auch fortlaufende und abschließende Entscheidungen, auf die Lehrfunktion selbst, die Methodik, die Ressourcen und die kontextuellen Umstände projiziert.
Diagnostische Bewertung
Die anfängliche oder diagnostische Beurteilung gibt Aufschluss über die Vorkenntnisse und Fähigkeiten des Schülers. Sie sollte immer unter dem Gesichtspunkt betrachtet werden, dass sie eine konstruktive Anpassung der Bildungsprogramme für den Einzelnen erleichtert. In diesem Sinne erfüllt sie die regulierende Funktion, die darin besteht, dass die Merkmale des Systems an die Merkmale der Personen angepasst werden, an die es sich richtet; mit anderen Worten, sie dient als Entscheidungsgrundlage für die Durchführung von Unterstützungsmaßnahmen, die speziell auf die Überwindung der vom Lernenden dargestellten Probleme abzielen, oder sie führt zu spezifischen Änderungen in anderen Bestandteilen des Unterrichts entsprechend den festgestellten Problemen.
- Ermittlung des Wissensstandes, den der Lernende im Hinblick auf das neue Lernen bereits besitzt.
- Grad der Beherrschung der Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die für das neue Lernen erforderlich sind.
- Ermittlung des tatsächlichen Niveaus des Lernenden, um Aktivitäten und Lehrmethoden festzulegen.
- Sie misst das kognitive und psychomotorische Input-Verhalten.
- Die am häufigsten verwendeten Verfahren sind Tests und Beobachtungsmuster.
- Die Ergebnisse sollten in Form von Beherrschung oder Nicht-Beherrschung und nicht in Form von Noten angegeben werden.
Formative Beurteilung
Die formative Bewertung oder Prozessbewertung spielt eine regulierende Rolle in den Lehr- und Lernprozessen, die es uns ermöglicht, während des Kurses schrittweise Anpassungen und Anpassungen vorzunehmen, da sie sich mehr auf die Prozesse konzentriert, die zum Erreichen der Lernergebnisse führen, als auf die Lernergebnisse. Nur wenn wir uns auf die Prozesse konzentrieren, werden wir in der Lage sein, Bereiche mit Möglichkeiten zu identifizieren, um den Studierenden ein angemessenes Feedback zu geben, damit sie wissen, was sie in ihrem Prozess tun oder anpassen müssen, um die erwarteten Ergebnisse zu erreichen.
- Grundpfeiler des Feedbacks während des Lernprozesses.
- Ermöglicht die Rationalisierung der Lernanstrengungen.
- Ermöglicht indirekt eine ständige Überprüfung des Lehr-Lern-Prozesses.
- Gewährleistet den Fortschritt bei der Erreichung der Lernziele.
- Sie ist in hohem Maße kognitiv und psychomotorisch sowie diagnostisch.
- Sie sollte nicht quantifizierbar sein, da sie nur vorübergehende Ergebnisse zeigt, was aber ihre Daseinsberechtigung nicht aufhebt.
Summative Beurteilung
Summative Beurteilungen dienen dazu, sowohl die Wirksamkeit des Programms als auch den Lernerfolg der Teilnehmer zu bewerten. Dies steht im Gegensatz zur formativen Bewertung, die die Entwicklung der Teilnehmer zu einem bestimmten Zeitpunkt zusammenfasst, um die Ausbilder über die Lernfortschritte der Teilnehmer zu informieren.
Ziel der summativen Beurteilung ist es, den Lernerfolg der Teilnehmer am Ende einer Unterrichtseinheit zu bewerten, indem er mit einer Norm oder einem Benchmark verglichen wird. Summative Beurteilungen können über den gesamten Kurs verteilt sein oder häufig nach einer bestimmten Einheit (oder einer Sammlung von Themen) erfolgen. Bei der summativen Bewertung erhalten die Schüler in der Regel eine Note, die ihr Leistungsniveau angibt. Benotungssysteme können einen Prozentsatz, "bestanden/nicht bestanden" oder eine andere Form der Skala beinhalten. Summative Beurteilungen werden stärker gewichtet als formative Beurteilungen.
Bei summativen Beurteilungen steht oft viel auf dem Spiel, was bedeutet, dass sie einen hohen Punktwert haben. Beispiele für summative Beurteilungen sind: eine Zwischenprüfung, ein Abschlussprojekt, eine Hausarbeit, ein Abschlusskonzert oder ein anderes Format.
- Sie zielt darauf ab, den Lehr- und Lernprozess zu zertifizieren, zu qualifizieren und zu recyceln (der Lehrer prüft, ob es den Schülern gelungen ist, sich Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten anzueignen oder nicht).
- Sie ermöglicht qualitative und quantitative Bewertungen.
- Die Ergebnisse geben Aufschluss über die angewandte Methodik, die Mittel und die Aktivitäten.
- Sie müssen am Ende einer oder mehrerer Einheiten durchgeführt werden, um den prozentualen Anteil der Endziele zu bestimmen (diese können kognitiv, psychomotorisch oder auch affektiv sein).
- Sie werden als erreichte oder nicht erreichte Ziele dargestellt, aus diesem Grad der Beherrschung ergibt sich die Qualifikation.
Unterricht
Historisch gesehen spielt die Evaluierung eine grundlegende Rolle im Rahmen der Bildungseinrichtungen. Sie hat die Fähigkeit festzustellen, ob Lernen stattgefunden hat oder nicht. In dieser Hinsicht erzeugt die Praxis der Bewertung in der Regel Gefühle der Angst und Furcht bei den Lernenden, und als Reaktion darauf werden eine Reihe von Ritualen entwickelt: Man darf während der Prüfung keine Fragen an den Lehrer stellen, man darf den Text nicht nachschlagen, man darf nicht mit seinem Klassenkameraden sprechen.
Dies erklärt sich aus den hegemonialen Formen der Bewertung, die aus der technischen und instrumentellen Rationalität stammen - die empirische, objektive und quantitative Aspekte betont -, bei denen die Akkreditierung im Vordergrund steht und folglich eine Note über Erfolg oder Misserfolg in der Schule entscheidet.
Wenn man jedoch versucht, sich von dieser Logik zu lösen und sie von einer praktischen und kritischen Rationalität aus zu betrachten, wird die Bewertung zu einem weiteren Moment im Unterrichtsprozess, der die gleiche Komplexität und Konstruktionszeit wie andere Unterrichtssituationen beinhaltet. Als Lernprozess und -instanz ermöglicht sie das Sammeln, Systematisieren, Analysieren, Identifizieren und Gewinnen von Informationen sowohl über den Lernprozess als auch über den Lehrprozess. Sie bezieht die lernenden Subjekte (Schüler), die lehrenden Subjekte (Lehrer) und den Gegenstand des Unterrichts (curriculares Wissen) ein, eingebettet in den institutionellen Kontext. Daher ist die Bewertung situiert; sie ist angepasst an die Gruppe der Schüler, die Unterrichtszwecke und die breiteren sozio-pädagogischen Ziele.
Literatur
- Deutsche Gesellschaft für Evaluation e.V. (Hrsg.): Standards für Evaluationen. Redaktion: Dr. Wolfgang Beywl, Zimmermann-Medien, Köln 2002, ISBN 3-00-009022-3.
- Wolfgang Beywl: Zur Weiterentwicklung der Evaluationsmethodologie. Grundlegung, Konzeption und Anwendung eines Modells der responsiven Evaluation. Peter Lang, Frankfurt am Main 1984.
- Nicola Döring, Jürgen Bortz: Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und Sozialwissenschaftler. / unter Mitarbeit von Sandra Pöschl. 5. vollst. überarb., aktualis. und erw. Aufl., Springer, Berlin [2016], ISBN 978-3-642-41088-8.
- Hans Merkens (Hrsg.): Evaluation in der Erziehungswissenschaft. Schriftenreihe der DGFE, VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004, ISBN 3-531-14470-7.
- Reinhard Stockmann (Hrsg.): Handbuch zur Evaluation. Eine praktische Handlungsanleitung. Waxmann, Münster u. a. 2007.
- H. Wottawa: Evaluation. In: A. Krapp, B. Weidenmann (Hrsg.): Pädagogische Psychologie. Beltz, Weinheim 2001, S. 649–674.
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