Didaktik ist die Lehre von den Fragen, die sich aus dem Unterricht und dem Erwerb von Wissen in den verschiedenen Schulfächern ergeben.
Die Didaktik dient also dazu, ähnlich wie die Pädagogik, sogenanntes „nützliches“ Wissen in unterrichtsfähiges Wissen umzuwandeln, und bemüht sich darum, jeden Gegenstand (Wissen), den sie unterrichten möchte, genau zu definieren, aber auch zu bestimmen, wie man diesen Gegenstand den Lernenden beibringt.
Inhalt
Die „Allgemeine Didaktik“ beschäftigt sich unabhängig von spezifischen Lerninhalten vorrangig mit den Prinzipien, Lehr- und Lernmodellen sowie Begründungsfragen von Bildungsprozessen.
Die Fachdidaktiken beschäftigen sich mit dem Lehren und Lernen fachbezogener Lehr-Inhalte sowie dem Erwerb fachspezifischer Kompetenzen. Seit den 1970er Jahren haben sich so die Fachdidaktiken rund um die Schulfächer Mathematik, Naturwissenschaften, Französisch, Deutsch, und weitere Sprachen sowie Lebens- und Geowissenschaften, Sportunterricht, Geschichte und Geografie entwickelt.
Siehe auch die weiteren didaktischen Lehr-/Lernformen:
- Handlungsorientierter Unterricht
- Produktionsorientierter Unterricht
- Text- oder Handlungsorientierung (Essay)
- Problem basiertes Lernen (PBL)
- Projekt basierter Unterricht
Etymologie
Das Wort "Didaktik" stammt von dem griechischen Substantiv 'didáskein' mit der Bedeutung: „lehren, unterrichten“ als auch „lernen, belehrt werden“ bzw. "unterrichtskundlich, lehrhaft".
Anwendung
Die Begründungsanalyse, auch Didaktische Analyse genannt, versucht, den Bildungsgehalt eines Themas zu ermitteln. Sie besteht aus einer Reihe von richtungsweisenden Fragen, die sowohl für die Vorbereitung einer einzelnen Lektion als auch für die Unterrichtsplanung von übergreifenden Lernzielen verwendet werden können.
Ein didaktisch sinnvoll aufgesetztes Training mit eigenständig durchzuführenden Übungen kann jedoch dazu führen, dass der Mitarbeiter Lust hat, weiterzumachen und sich fokussiert in die Themen einzuarbeiten.
Bedeutung
Eine didaktische Methode ist eine Unterrichtsmethode, die einen einheitlichen wissenschaftlichen Ansatz oder pädagogischen Stil verfolgt, um den Schülern Informationen zu vermitteln. Die didaktische Methode des Unterrichts wird oft der Dialektik und der sokratischen Methode gegenübergestellt; der Begriff kann auch verwendet werden, um eine bestimmte didaktische Methode zu bezeichnen, wie zum Beispiel die konstruktivistische Didaktik.
Neben dieser wissenschaftlichen Definition, wird "didaktisch" in der Umgangssprache auch verwendet, um den Sachverhalt auszudrücken das sich jemand Mühe gegeben hat, bestimmte Inhalte einer Zielgruppe zu vermitteln; etwa: "ein didaktisch gut aufgebauter Vortrag".
Das Adjektiv kann jedoch auch eine negative Konnotation haben, wie etwa in "didaktisch überladen", in der Bedeutung: "Lehrerhaft, besserwisserisch".
Begriffsbestimmung
Die Didaktik befasst sich sowohl mit dem theoretischen Wissen als auch mit den praktischen Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Lehren, dem Lernen und deren Bedingungen. Sie befasst sich mit den Lehrinhalten (dem „Was“), den Lehrmethoden (dem „Wie“) und den historischen, kulturellen und sozialen Begründungen der Lehrplanentscheidungen (dem „Warum“). Sie konzentriert sich auf den einzelnen Lernenden, seine kognitiven Eigenschaften und seine Funktionsweise, wenn er einen bestimmten Inhalt lernt und zu einem wissenden Subjekt wird.
Die Perspektive der Bildungsrealität in der Didaktik wird weitgehend von der kognitiven Psychologie und der Theorie des Lehrens und manchmal von der Sozialpsychologie übernommen. Die Didaktik ist deskriptiv und diachron („was ist“ und „was war“), im Gegensatz zur Pädagogik, der anderen mit der Bildungstheorie verbundenen Disziplin, die normativ oder präskriptiv und synchron („was sein sollte“) ist. Man kann sagen, dass die Didaktik die deskriptive Grundlage für die Pädagogik bildet, die sich mehr mit der Festlegung von Bildungszielen und der Entwicklung des Lernenden zu einem sozialen Subjekt und seiner künftigen Rolle in der Gesellschaft befasst.
Abgrenzung
Die Didaktik oder die didaktische Methode hat in Kontinentaleuropa und in den englischsprachigen Ländern unterschiedliche Bedeutungen. Der Didaktizismus (u.a. Georg Wilhelm Friedrich Hegel ) war zwar der kulturelle Ursprung der didaktischen Methode, bezieht sich aber in seinem engen Kontext meist pejorativ auf den Gebrauch der Sprache zu einem lehrhaften Zweck. Insbesondere das spätere Auftreten der Romantik und des Ästhetizismus in der angelsächsischen Welt führte zu diesen negativen und einschränkenden Ansichten über die didaktische Methode.
In Kontinentaleuropa hingegen wurden diese moralisierenden Aspekte der Didaktik schon früher von kulturellen Vertretern des Zeitalters der Aufklärung wie Voltaire, Rousseau und später speziell auf den Unterricht bezogen von Johann Heinrich Pestalozzi beseitigt.
Die Folgen dieser kulturellen Unterschiede haben dann zwei große didaktische Traditionen hervorgebracht: Die angelsächsische Tradition der Curriculum Studies auf der einen Seite und die kontinentale und nordeuropäische Tradition der Didaktik auf der anderen. Auch heute noch hat die Wissenschaft der Didaktik in weiten Teilen der englischsprachigen Welt deutlich weniger Gewicht.
In Kontinentaleuropa sind also Pädagogik und Didaktik - im Gegensatz zu der angelsächsischen Wissenschaft - unterschiedliche Studienbereiche. Die Didaktik ist eine wissensbasierte Disziplin, die sich mit der deskriptiven und rationalen Untersuchung aller unterrichtsbezogenen Aktivitäten vor, während und nach der Vermittlung von Inhalten im Klassenzimmer befasst, was die „Planung, Kontrolle und Regulierung des Unterrichtskontextes“ einschließt, und ihr Ziel ist es zu analysieren, wie das Lehren zum Lernen führt.
Die Pädagogik hingegen ist eher eine praxisorientierte Disziplin, die sich mit der normativen Untersuchung der angewandten Aspekte des Lehrens in realen Unterrichtskontexten, d. h. im Klassenzimmer, befasst, Die Pädagogik stützt sich auf die didaktische Forschung und kann als angewandte Komponente der Didaktik betrachtet werden.
Mit dem Aufkommen der Globalisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen jedoch die Argumente für solche relativen philosophischen Aspekte in den Unterrichtsmethoden etwas zu schwinden. Es ist daher möglich, die Didaktik und Pädagogik als eine allgemeine analytische Theorie auf 3 Ebenen zu kategorisieren:
- eine theoretische oder Forschungsebene (die ein Studiengebiet bezeichnet)
- eine praktische Ebene (Zusammenfassungen von Lehrplanaktivitäten)
- eine diskursive Ebene (die einen Bezugsrahmen für professionelle Dialoge impliziert)
Literatur
- Hans Glöckel: Vom Unterricht. Lehrbuch der Allgemeinen Didaktik. 4. Auflage. Bad Heilbrunn/Obb. 2003, ISBN 3-7815-1254-1.
- Andreas Gruschka: Didaktik – Das Kreuz mit der Vermittlung: Elf Einsprüche gegen den didaktischen Betrieb. (= Schriftenreihe des Instituts für Pädagogik und Gesellschaft, Münster; Bd. 9). Büchse der Pandora, Wetzlar 2002, Nachdr. 2011, ISBN 978-3-88178-165-7.
- Ewald Terhart: Didaktik: Eine Einführung. Aktualis. und erw. Ausg., Reclam, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-15-018515-5.
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