WortlehreWortlehre

Linguistik ist die Wissenschaft von der menschlichen Sprache. In der deutschen akademischen Tradition werden "Linguistik" und "Sprachwissenschaft" oft als getrennte Fächer behandelt. Die Sprachwissenschaft befasst sich mit der Erforschung der Sprache als Phänomen und der Entwicklung allgemeiner Theorien über Sprache. Linguistik hingegen bezieht sich auf das Studium spezifischer Sprachen und Sprachphänomene und die Entwicklung sprachspezifischer Theorien. Die Grenze zwischen den beiden Fakultäten ist oft fließend und die Begriffe werden auch synonym verwendet.

Oft wird aber zwischen den beiden Bezeichnungen insofern unterschieden, als mit Sprachwissenschaft die Sprache und der Sprachgebrauch als gesellschaftliches und kulturelles Phänomen gesehen werden. Mit diesem Verständnis steht die Sprachwissenschaft der Literaturwissenschaft sowie besonders der Philologie nahe - früher wurde das Gebiet auch als Sprachkunde bezeichnet.
Demgegenüber wird dann unter Linguistik (der Begriff wurde in der Mitte des 20. Jahrhunderts geprägt) eine "Systemlinguistik" verstanden, also die Betrachtung der Struktur einzelner Sprachen sowie deren unterschiedlicher Funktionen wie etwa im Zuge des Erwerbs von Sprache, ihre Repräsentation im Gehirn, ihr Gebrauch abhängig von sozialen oder demografischen Faktoren usw.

Es kann zwischen theoretischer und angewandter Linguistik unterschieden werden. Die theoretische Linguistik befasst sich mit Rahmenwerken zur Beschreibung einzelner Sprachen und Theorien über allgemeine Aspekte der Sprache, während die angewandte Linguistik diese Theorien auf praktische Probleme wie Sprachunterricht, Sprachsynthese oder Sprachtherapie anwendet.

 


 

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