Ein Lehrplan ist ein Plan zur Erreichung der Bildungsziele, der einen Überblick darüber gibt, was, wozu, wie und über welchen Zeitraum gelernt und gelehrt werden soll.
Die Herangehensweise an den Lehrplan (siehe auch: Curriculum) hängt von der Epoche, der Lern- und Lehrkultur, dem Lernniveau und dem philosophischen Ansatz ab. Im weitesten Sinne ist ein Lehrplan ein Dokument, das die Grundlage für das Lernen bildet, indem es die Lerninhalte und die organisatorischen Grundlagen des Lernens in einer Bildungseinrichtung definiert.
Inhalt
Struktur
Ein Lehrplan enthält normalerweise die Lehrziele, und eine Zusammenfassung der Lehrinhalte. Mitunter nennt er auch Art und Anzahl der Lernerfolgskontrollen (z. B. mündliche oder schriftliche Prüfungen), wobei diese häufig auch in sogenannten Prüfungsordnungen gesondert behandelt werden, und eine Liste der Grundlagenliteratur (Lehrbuchliste). Die Struktur des Lehrplans umfasst die folgenden Abschnitte:
- Rahmen - eine Beschreibung der Grundprinzipien des Lehrplans
- eine allgemeine Erklärung der Lernziele (Lernaufgaben, Lernergebnisse, Lernergebnisse), die diese spezifizieren
- Fächer, Kurse oder andere inhaltliche Einheiten, deren Umfang, Reihenfolge usw
- die Organisation des Lehrens und Lernens und die Anforderungen an die Lernumgebung
- Bewertung der Lernergebnisse
Bildungseinrichtung
Die Lehrpläne als Grundlagendokument für das Lernen sind von (Schul-) Stufe zu Stufe unterschiedlich geregelt.
- In der allgemeinen Bildung wird zwischen nationalen und schulischen Lehrplänen unterschieden. Der nationale Lehrplan legt die Lernziele, die erwarteten Lernergebnisse, die Bewertungsbedingungen und -verfahren sowie die Anforderungen an das Lernumfeld, die Organisation des Lernens und Lehrens, den Schulabschluss und den Lehrplan fest.
- In der Berufsbildung wird zwischen dem nationalen Lehrplan und dem Schullehrplan unterschieden. Der Lehrplan definiert die Ziele und Aufgaben der Berufsausbildung, die zu erreichenden Lernergebnisse und die Verknüpfung mit dem durch das Berufsqualifikationsgesetz festgelegten Qualifikationsrahmen, die Voraussetzungen für die Aufnahme und den Abschluss des Studiums, die Module des Lehrplans und ihren Umfang sowie die Lernergebnisse und Bewertungskriterien, die Optionen und Bedingungen für die Auswahl der Module und die Möglichkeiten der Spezialisierung. Die Lehrpläne enthalten Informationen über die Berufe, die den während des Studiums zu erwerbenden beruflichen Standards entsprechen.
- Im Hochschulbereich umfasst der Lehrplan die Lernziele, die nominale Studiendauer und den Umfang des Studiums, die Bedingungen für die Aufnahme des Studiums, den Umfang der Fächerliste, Kurzbeschreibungen und Optionen und Bedingungen für die Auswahl, Spezialisierungsmöglichkeiten und die Bedingungen für den Abschluss des Studiums.
In einem weiteren Sinne können Lehrpläne auch in unterschiedlicher Weise als die in einer Bildungseinrichtung erworbene Lernerfahrung, die Fähigkeit des Lernenden, sich in einer bestimmten Weise zu verhalten, Lernmaterialien usw. verstanden werden. Der Begriff "Curriculum" hat in der englisch- und deutschsprachigen Kultur ebenfalls unterschiedliche Bedeutungen. So werden beispielsweise im deutschsprachigen Kulturraum einige Themen, die im englischsprachigen Kulturraum unter den Begriff "Curriculum" fallen, mit dem Begriff "Didaktik" assoziiert.
Literatur
- Josef Dolch: Der Lehrplan des Abendlandes. Zweieinhalb Jahrtausende seiner Geschichte. Verlag A. Henn, Ratingen 1959, 3. Auflage 1971.
- Henning Schluß: Lehrplanentwicklung in den neuen Ländern – Nachholende Modernisierung oder reflexive Transformation? Wochenschauverlag, Schwalbach/Ts. 2003, ISBN 3-89974-085-8.
- Robert F. Mager: Lernziele und Unterricht. Beltz, Weinheim 1994, ISBN 3-407-25156-4 (zuerst am. 1962, 1975).
- Siegbert Warwitz, Anita Rudolf: Die Objektivierung von Erfolgskontrollen. In: Dies.: Projektunterricht. Didaktische Grundlagen und Modelle. Verlag Hofmann, Schorndorf 1977, ISBN 3-7780-9161-1, Seiten 24–27.
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