Es gibt 4 Arten von Kommunikationsstörungen psychologische (z.B. Ablenkung, selektive Wahrnehmung, Vorurteile), physiologische (Hörvermögen) semantische und technische Störungen (schlechte Telefonverbindung).
Inhalt
Botschaft
Die technischen Aspekte der Kommunikation dürfen nicht den Blick auf das Wesentliche verstellen: Kommunikation hat das Ziel, eine Botschaft zu vermitteln.
Das Aufkommen des Internets seit den 1960er Jahren hat verschiedene Studien von Philosophen und Soziologen ausgelöst. Informationstechnologien instrumentalisiert zu werden. Die Idee dahinter ist, dass es einen Glauben gibt, dass man gut kommuniziert, weil man über ausgefeilte technische Mittel verfügt (neueste Softwareversion, Handy...). Pierre Musso stellt fest, dass dieser Glaube auf der Philosophie der Netzwerke beruhen soll, einer Art Pseudo-"Religion", die das Wiederaufleben der Philosophie von Henri de Saint-Simon (1760 - 1825) wäre, die auf dem Prinzip der "universellen Gravitation" beruht.
In Wirklichkeit versucht die Kommunikation im Grunde sehr wohl, eines der folgenden Ziele zu erreichen:
- Eine Information, ein Wissen oder ein Gefühl vermitteln
- eine gemeinsame Norm schaffen, um einander zu verstehen
- eine Beziehung aufbauen, um einen häufigen Dialog zu führen oder den Dialog wieder in Gang zu bringen
- Einfluss erlangen, um den anderen zu veranlassen, nach seinem Willen zu handeln
- seine Identität, seine Persönlichkeit einem Dritten vorzustellen, um erkannt zu werden
Man spricht dann von den Herausforderungen der Kommunikation. Diese Einsätze sind mit den verschiedenen Funktionen der Botschaft verbunden (siehe die Konzepte von Roman Jakobson).
Man sieht, dass eine Kommunikation, die sich zu sehr auf technische Mittel konzentriert, die der Kommunikation innewohnenden Risiken vergessen lassen kann.
Nonverbal
Die nonverbale Kommunikation verdeutlicht eines der Gesetze von Paul Watzlawick: "Man kann nicht nicht kommunizieren." Sobald sich ein Bewusstsein für die Nähe gebildet hat, beginnen Lebewesen damit, die empfangenen Signale zu interpretieren. Einige der Funktionen der nonverbalen Kommunikation beim Menschen bestehen darin, die denotative Botschaft zu ergänzen und zu illustrieren, zu verstärken und zu betonen, zu ersetzen und zu substituieren, zu kontrollieren und zu regulieren sowie zu widersprechen.
Nonverbale Hinweise werden in hohem Maße genutzt, um Kommunikation auszudrücken und die Kommunikation anderer zu interpretieren, und sie können verbale Botschaften ersetzen oder ersetzen.
Entgegen der landläufigen Meinung werden die Gebärdensprachen als verbale Kommunikation betrachtet, da ihr Gebärdenvokabular, ihre Grammatik und andere sprachliche Strukturen alle notwendigen Klassifizierungen wie bei gesprochenen Sprachen erfüllen.
Es gibt jedoch auch nonverbale Elemente in jeder Kommunikation, die zu Problemen führen können, wie z. B. Gesichtsausdruck, Tonfall, Gesten, Körperhaltung, die eine Aussage begleiten. Ein sarkastisch-langsames "Ja" kann verwendet werden, um eine andere nonverbale Bedeutung zu vermitteln. Das Zeichen "Ja" ist die verbale Botschaft, während die Stimmlage der Botschaft eine nonverbale Bedeutung verleihen.
Kultur
Probleme der Kommunikation entstehen unter anderem durch kulturelle Unterschiede. Diese Differenzen bestehen als Unterschiede in der Art und Weise, die Wirklichkeit zu deuten und andere Menschen zu beurteilen. Ein oft angeführtes Beispiel ist die Wahrnehmung von Kopfbewegungen als Zustimmung oder Ablehnung, die in verschiedenen Kulturen unterschiedlich ausgeprägt ist (Kopfschütteln kann Zustimmung bedeuten). Ein Beispiel für kulturelle Differenzen im wirtschaftlichen Bereich ist die unterschiedliche Beurteilung dessen, was z. B. bei einem Geschäftsessen als höflich oder unhöflich, angemessen oder unangemessen gilt. Im Speziellen lassen sich interkulturelle Kommunikationsprobleme auf Unterschiede in der Sozialisierung, im Bildungsstand oder in der individuellen Welttheorie zurückführen. Interkulturelle Differenzen bestehen auch innerhalb von Mitgliedern einer Sprachgemeinschaft.
Beispiele
Eine Liste mit Beispielen, Erklärungen und Ursache (Typ, Kategorie) von unterschiedlichen Störungen der Kommunikation.
- Irreversibilität sprachlicher Äußerungen: Schimpfwort, Beleidigung, ... - könnte der Hörer nicht auch zum Sprecher sagen
He, ihr Schlafmützen! - Codedifferenz: verschiedener Dialekt, Jargon, Fachsprache,
Woll'n wer 'mal n'bißchen surfen? - ein Keiler - Mangelnder Kontextbezug: Zusammenhang des Gesagten ist unklar: aktueller, historischer, biografischer Bezug
Fenster öffnen: Haus oder Computer? - Endlösung - Mangelnde Konvention: Beachtung der gesellschaftlichen Vereinbarung über die Bedeutung sprachlicher Zeichen
abschnallen - die Schnalle - Mangelnde Eindeutigkeit: Missverständnis, Ironie, Zweideutigkeit, Anspielung...
ich komm ja bald - guck 'mal die Mutter - Mangelnde Sachkenntnis: Inkompetenz des Sprechers in bestimmten Fachbereichen - Unverständnis beim Hörer
Klirrfaktor - Mangelnde Ausführlichkeit in der Darstellung: unklare, einem Gegenstand oder einer Situation nicht angemessene Sprache
Zuerst waren wir drin, danach ging es weiter. - Mangelnder Adressatenbezug: Sprecher achtet nicht auf Verständlichkeit und Aufnahmefähigkeit des Hörers
beim Vortrag: Wie Sie sicher wissen... - Mangelnde Hörbereitschaft: nicht Zuhören können; falsches, unkritisches, überkritisches, mißtrauisches Zuhören
Glaub ich nicht! - Mangelnde Selektionsfähigkeit: keine Unterscheidung von wichtigen und un-wichtigen, nebensächlichen Informationen
jemand erfasst nicht den Kern eines Textes - Negative Sozialbeziehungen: Ablehnung, Rivalität, Abgrenzung, Isolation, Neid, Arroganz...
Die bringen's nicht! - Widersprüche im Inhalts- und Beziehungsaspekt: Unklarheit, wie eine inhaltliche Aussage tatsäch¬lich gemeint ist
Arno zu Iris (ärgerlich): Ich lieb dich doch! - Aneinander vorbei reden: Sprecher achten nur auf eigenen Standpunkt, eigenes Image etc. - verschiedene Perspektiven, anderes Vorverständnis, verschiedener Erfahrungshintergrund
Das hab ich dir jetzt schon wiederholt erklärt! - Übermäßige Redundanz: Zu viele Informationen überlagern das Wichtigste einer Nachricht; Wiederholungen mit anderen Worten...
... also der Michael Jackson, der Popsänger, der mit den Gesichtsoperationen, weißt du, mit dem Mundschutz der... - Mangelnde Redundanz: zu wenig oder zu wenig genaue und konkrete Information
Die meisten denken so wie ich. - Formelhafter, phrasenhafter Sprachgebrauch: keine individuellen, spezifischen Informationen
Das war immer schon so. - Der kleine Mann... - Sprachlenkung: durch öffentlichen Meinungsdruck oder gar staatliche Macht bewirkte Sprachregelung
Wir sind Europäer! / Freiheit für Autofahrer! - Emotionale Beeinflussung: besonders Nutzung der konnotativen Komponente der Sprache
Bauknecht weiß, was Frauen wünschen. - Zurückhaltung von Informationen: alle Formen der Zensur oder der Überbetonung unwichtiger Informationen zur Ablenkung von den wichtigen
Artikel der Regenbogenpresse mit dem Effekt der Entpolitisierung und der Privatisierung des Öffentlichen - Störung der Übertragung von Informationen: an den verschiedenen Stellen des Kommunikationsmodells
Zwischenrufe
Quelle der Beispiele / Liste: Günther Einecke (http://www.fachdidaktik-einecke.de/ (siehe auch die Texte und Literaturangaben unter Fachdidaktik) — 2003-2022)
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